Regionalzug der Deutschen Bahn bei der Jannowitzbrücke in Berlin
Bild: AdobeStock / Markus Mainka

Mit Entwicklungs- und Innovationsachsen die Hauptstadtregion stärken

Wie können Berlin und Brandenburg noch mehr voneinander profitieren? Indem wir unsere Stärken strategisch gut verbinden! Forschende Unternehmen mit Hochschulen, attraktive Arbeitsplätze mit attraktiven Wohnangeboten in passendem Pendelabstand, Co-Working Angebote zentral in Städten und Gemeinden.

Die sternförmig von Berlin ausgehenden Bahntrassen stellen dafür einen besonders günstigen Ausgangspunkt. Entlang dieser sollen Kooperationen initiiert werden und neue Impulse für die landesweite Regionalentwicklung gesetzt werden.

Die brandenburgische Landesregierung und der Berliner Senat haben dafür im April 2021 gemeinsame Entwicklungsachsen in der Hauptstadtregion initiiert. 2021 ist mit der Entwicklungsachse „Innovationskorridor Berlin-Lausitz“ ein erstes Pilotvorhaben an den Start gegangen, 2022 folgte ein Kabinettbeschluss zu den Achsen Berlin-Stettin, Berlin-Prignitz-Hamburg und Berlin-Küstrin (sogenannte Ostbahn). Für diese werden nun gemeinsame Handlungsfelder sondiert und Arbeitsstrukturen für das Achsenmanagement etabliert.

Denn eine „Blaupause“ für die Entwicklungsachsen gibt es nicht, jede Region setzt andere Akzente in der Zusammenarbeit mit Berliner Unternehmen und Institutionen. Alle Vorhaben nehmen unterschiedliche Fragen in den Blick: Wie lassen sich nachhaltige Infrastrukturen anbieten? Wie können Unternehmen und Start-ups in Berlin und Brandenburg voneinander profitieren? Wie können sich Berlin und Brandenburg gemeinsam als Wasserstoff-Region aufstellen? Wie können das vorhandene Know-how und Infrastrukturen in der Region klug vernetzt werden?

Der Ansatz der Entwicklungsachsen baut auf den Erfahrungen der Clusterentwicklung und des Wissens- und Technologietransfers auf. Ihnen gemein ist, dass sie versuchen, das Know-how und die Talente in Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stärker zu vernetzen. Ähnlich sollen entlang der Entwicklungsachsen Kooperationen entstehen, die Berliner und Brandenburger Akteure zusammenbringen und so die Hauptstadtregion stärken. Bei dem Management jeder Entwicklungsachse sind daher die regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen als auch die Kooperationsstrukturen und -kulturen der einzelnen Branchen.

Dabei geht es nicht nur um die gemeinsame Regionalentwicklung von Berlin und Brandenburg. Mit den Entwicklungsachsen soll die Hauptstadtregion auch international besser an andere europäische Metropolregionen angebunden werden, wie zum Beispiel mit dem Vorhaben „Grenzüberschreitende Entwicklungsachsen nach Polen“.

Entwicklungs- und Innovationsachsen in der HauptstadtregionEntwicklungs- und Innovationsachsen in der HauptstadtregionBild: d17

Exkurs Entwicklungsachse „Innovationskorridor Berlin-Lausitz“

Die Entwicklungs- und Innovationsachse Berlin-Lausitz ist bereits 2022 als Pilot gestartet. Die WISTA GmbH und die Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) entwickeln partnerschaftlich den „Innovationskorridor Berlin-Lausitz“. Sie sind überzeugt, dass die Hauptstadtregion dank der Entwicklungsachsen die besten Chancen hat, eine führende Rolle als Technologie- und Produktionsstandort einzunehmen.

Innovationskorridor Berlin-Lausitz: Die Achse Berlin-Lausitz hat ihren wechselseitigen Ausgangspunkt unter anderem im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof (WISTA) im Süden Berlins sowie an der Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) mit dem geplanten Lausitz Science Park. Von der WISTA über den Internationalen Flughafen BER und die Technische Hochschule Wildau mit ihrem Innovationsvorhaben dahme innovation bis hin zur BTU und dem Lausitz Science Park gibt es bereits jetzt vielmalige Verflechtungen und Kooperationen zwischen den zahlreichen Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Verwaltungen, die eine steigende Wertschöpfung und eine nachhaltige Regionalentwicklung versprechen.

Beispiele dafür sind der in Lübbenau entstehende Co-Working-Space der Stadt und der WISTA oder die Ausbildungskooperationen der medizinischen Hochschulen in Cottbus und Berlin. 2021 haben sich – das Potenzial der strategischen Achsenentwicklung erkennend – die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL) und die WISTA Adlershof GmbH im Auftrag der beiden Länder der Achsenentwicklung im Innovationskorridor Berlin-Lausitz angenommen.

Weiterführender Link

Ihren Ursprung hat der Ansatz der Entwicklungsachsen in den von der Gemeinsamen Landesplanung seit zwei Jahrzehnten erfolgreich genutzten Ansatz der Siedlungsachsen, anhand derer die Raumplanung Angebote des Wohnens, der Mobilität und Daseinsvorsorge brandenburg- und berlinweit ausrichtet. Der Ansatz der Siedlungsachsen wurde nun räumlich verlängert und thematisch geweitet, sodass erstmalig ein länderübergreifendes gestaltendes Instrument zur Ausrichtung der Regionalentwicklung in Berlin und Brandenburg etabliert werden konnte. Dank der Entwicklungsachsen werden Berlin und Brandenburg weiter zu einer Hauptstadtregion zusammenwachsen.

Die Projekte werden von der Staatskanzlei des Landes Brandenburg und der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen begleitet.

Downloads



Leitfaden Achsenprojekte
Leitfaden für Kooperationsprojekte entlang von Entwicklungsachsen in der Hauptstadtregion Berlin‑Brandenburg
Dokument: 229 kB – Stand: 20.04.2022


Achsenentwicklung in der Hauptstadtregion (Kurzkonzept)
Gemeinsames Kurzkonzept der Staatskanzlei des Landes Brandenburg und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Berlin
Dokument: 198 kB – Stand: 09.03.2023

Kontakt

Michael Künzel
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Referatsleiter Flächennutzungsplanung und stadtplanerische Konzepte
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin
Tel. +49 30 90139-5860
Michael.Kuenzel@senstadt.berlin.de

Georg Dybe
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Referatsleiter Regierungsplanung, Koordinierung, Hauptstadtregion und Regionalentwicklung
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam
Tel.: +49 331 866-1292
Georg.Dybe@stk.brandenburg.de